Herzlichen Glückwunsch Bestleistung von Rebecca und Ilse

Bereits eine Woche zuvor ermittelte der Schützenkreis Osnabrück Land-West in der Schießsportanlage der Schützengesellschaft Hasbergen die diesjährigen Kreiskönige und Damenbeste.
Am gestrigen Samstag fand in den Räumen des Gasthauses Thies der Kreiskönigsball statt. Nach Einmarsch der amtierenden Majestäten und Damenbesten wurden die Platzierungen bekanntgegeben. Zuerst wurde das Geheimnis gelüftet, wer Kreiskinderkönig- oder Königin wird. Rebecca Wheeler vom Schützenverein Lotte wurde Kreiskinderkönigin des Jahres 2012/2013. Sie löst ihren Bruder Brendan ab, der im Jahr zuvor die Kreiskinderwürde errungen hatte.
Aber mit der Freude war es noch nicht genug. Nun folgten die Ergebnisse des Damenbeste Schießens. Der Schützenverein Lotte wurde hier von Ilse Lange vertreten. Sie konnte sich im Schießen gegen Nina Klaiber vom Schützenverein Halen durchsetzen.
Aber auch unsere Majestätin Heike Kottmann musste sich gegen 10 Konkurrenten behaupten. Sie belegte einen guten Platz.
Allen einen herzlichen Glückwunsch zu diesen hervorragenden Leistungen.

Text: Brigitte Gausmann

Treffliches zur Gebietsreform Wolfgang Johanniemann serviert Lotter Schützen nach dicker Rippe sein trockenes Thema mit Pfiff

Sicherlich war es auch die dicke Rippe mit Kraut und lecker gezwiebeltem Püree, das die rund 40 Gäste am Freitagabend ins Alt-Lotter Schützenhaus lockte. Doch sie blieben auch zum Vortrag von Wolfgang Johanniemann. Mutig hatte Schützenchef Eckhard Kottmann das trockene Thema Gebietsreform für den Klönabend gewählt.

Doch Kottmann kennt seine Pappenheimer und seinen Joanniemann. Denn der Wersener Heimatforscher war bereits zum dritten Mal Referent des Klönabends und hatte mit originellem Material, vor allem mit lokalen Fotos das Interesse der Runde geweckt. Solch pfiffige Rezeptur mundete den Lottern auch diesmal nach deftigem Mahl plus Verteiler.

Allerdings zeigte sich auch: Für die älteren Semester ist die zum 1. Januar 1975 vollzogene Reform immer noch ein Reizthema. So kommentierte Irma Hackmann die Entscheidung des neuen Lotter Rates für Wersen als Siedlungsschwerpunkt und damit Sitz des Rathauses: „Der war gespickt, der Rat, der konnte nicht anders.“

Johanniemann vermied wohlweislich einen Disput mit der alten Dame, schließlich ist er Wersener. Doch die bis heute nachwirkenden Klippen der Reform, die landesweit die Zahl der Kreise von 57 auf 31 und die der kreisfreien Städte von 38 auf 23 reduzierte, umschiffte er nicht. Mit launigen Karikaturen, fiktiven Todesanzeigen und wortgewaltigen Kommentaren aus den regionalen Tageszeitungen ließ er die Emotionen jener Zeit wieder lebendig werden.

Allerorten schlug Innenminister Willi Weyer Widerstand gegen die „Eingemeindungen“ entgegen. Doch der Liberale zog sein Projekt für eine effektivere Kommunalverwaltung unbeirrt durch. „Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung waren damals noch Fremdwörter; sonst wäre es schwer geworden“, sagte Johanniemann.

Den „Kampf um Lotte“ verfolgte der Referent bis 1903 zurück, als es erste Bestrebungen gab, das Amt Lotte, das räumlich der heutigen Gemeinde entsprach, aber aus zwei politischen Gemeinden bestand, Westerkappeln zuzuschlagen. 1932 machten die Wersener klar, dass sie, wenn das Amt Lotte aufgelöst würde, lieber nach Osnabrück kämen. Das Fingerhakeln über die Landesgrenze überdauerte sogar den Zweiten Weltkrieg. 1971 gab es gar Spekulationen, dass der Bezirk Osnabrück zu NRW kommen sollte.

Die hitzigen Debatten belegte der Referent und illustrierte sie mit Gruppenfotos der damaligen Lotter Gremien, was bei den Zuhörern geradezu einen Wettbewerb des Wiedererkennens auslöste: Jürgen Steinschulte, Werner Huth, Heinrich Termath, Horst Ursinus und viele viele mehr, aber alle längst tot.

Hier auch eine Auswahl der schönsten Zitate: Wersen kommt ganz sicher zu Westerkappeln; Planung ist das Ersetzten des Zufalls durch den Irrtum; Lotte kommt bald zu Osnabrück; der Bürener Blinddarm zuckt ganz gewaltig; gewisse Leute müssen sich wieder nach einem ordentlichen Beruf umsehen.

Dass jemand für die neue Gemeinde den Namen „Werslot“ vorschlug, führte zu Heiterkeit. Und so förderte Wolfgang Johanniemann die weise Erkenntnis, dass mancher politische Streit von heute morgen nur noch als Anekdote taugt. Ob das aber zu mehr Gelassenheit führt?

Text: Thomas Niemeyer (NOZ)
Bilder: Kröner

Doppelt treffliche Lotterinnen

Heidi Willms Kaiserin, Ilse Lange Königin im Schützenbund

Zweifelsfrei eine Größe im OEGB (Schützenbund Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim) sind die Alt-Lotter Sportschützen. Bemerkenswert in dieser Saison: Die Kaiserinnenwürde bleibt im Schützenverein Lotte von 1659, denn Heidi Willms übernimmt die Kette von Ilse Lange, die wiederum Senioren-Königin wurde.

Nach heimischen Qualifikationen lädt der OEGB jedes Jahr zur Endrunde nach Sögel ein. „Ich hatte drei Damen zu betreuen. Kein Problem, das mach ich locker“, ulkte Alt-Lottes Sportleiter Helmut Willms, selbst schon erfolgreich auf Schützenbundebene. Die ebenfalls qualifizierte Brigitte Gausmann war die dritte im Bunde.

Er bereitete den Damen die Schießstände in Sögel vor. Dann waren die Wettkampferfahrenen auf sich allein gestellt. „Beim Schießen hat er nichts auf dem Stand zu suchen“, betätigte Ehefrau Heidi. In ihrer Gruppe rangen 13 Frauen um die höchste Damenwürde, darunter Brigitte Gausmann, die nach eigenem Bekunden Opfer ihrer Nervosität wurde. „Nur eine Zehn war zu wenig“, resümierte sie ihr Ergebnis. Die Regeln sehen vor, dass innerhalb von 15 Minuten nach beliebig vielen Probeschüssen zehn Wertungsschüsse abzugeben sind. Wer vor dem Startkommando beginnt, ist raus. Wer in der Frist nicht fertig wird, hat Pech gehabt.

Heidi Willms hatte für sie nicht zufriedenstellende acht Schüsse hinter sich gebracht. Dann gabe ihr Mann einen Tipp: „Den Kopf senken und an etwas Schönes denken.“ Das half. „Die letzten beiden Schüsse haben es dann gemacht“, sagte sie lächelnd. Ähnlich erging es Ilse Lange gegen acht Mitbewerberinnen. Auch sie war aufgeregt. „Dann habe ich den Tipp von Helmut beherzigt, und es hat geklappt“, schmunzelte sie.

Ihre Urkunden haben die trefflichen Alt-Lotterinnen bereits. Offiziell in Amt und Würden gehoben werden sie beim Bezirkskönigsball am 29. September in Oesede.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Heike Kottmann majestätisch

Dütesträndler aufmerksame Gastgeber des Lotter Gemeindekönigsschießens

Eine herzliche Umarmung von Prinzgemahl Eckhard, dann erst hatte Heike Kottmann Zeit für ihren freudigen Schrecken, gefolgt von erlöstem Lachen. Die Königin des Schützenvereins Lotte von 1659 ist seit Freitagabend Gemeindekönigin – exakt 25 Jahre, nachdem das, ebenfalls in Wersen, Eckhard Kottmann gelang.

Bürgermeister Rainer Lammers hatte eingeladen. Weil das Ausrichten reihum geht, trafen sich die fünf Majestäten mit Vorstand und Unterstützern beim Schützenverein Dütestrand Wersen von 1664. „Alle sind da, gut gelaunt und mehr oder weniger aufgeregt“, fasste Lammers die Schützenstimmung zusammen.

Die noch amtierende Gemeindeschützenkönigin Gerhild Jäkel aus Halen eröffnete mit dem ersten Schuss den sportlichen Wettkampf um die Würde der Königin beziehungsweisen des Königs der Lotter Könige 2012. Im Saal der Ratsstuben hatten die Schießwarte Manfred Rapelius (Alt-Lotte) und Otmar Lienemann (Wersen) die Reihenfolge der Kandidaten an der Waffe ausgelost.

Klar, dass die jeweiligen Ehepartner die Daumen am festesten drückten, als die drei Frauen und zwei Männer die Schießbahnen betraten: Vom Allgemeinen Schützenbund Botterbusch von 1952 Sylke für Michael Igelbrink, von Lotte Eckhard für Heike Kottmann, von Wersen Dieter für Monika Knevelkamp, vom Schützenverein Halen von 1952 Heinz für Ilona Mäuer und vom Schützenverein Osterberg von 1890 Birgit für Detlef Lauter.

Die aufmerksame Bewirtung leisteten die Dütesträndler in Eigenregie. Folglich bewältigte das sportliche Thekenteam x-mal zwei Treppen vom unten gelegenen Schießstand in den Saal. Auf der Bahn gaben die Majestäten je fünf Probe- und Wertungsschüsse ab.

Mit Küsschen-Doping verabschiedete sich Dieter von Monika Knevelkamp. Sie war wie alle anderen auch vorher im Trainingslager gewesen. „Ich bin mit ihr sehr zufrieden“, resümierte Schießwart Thorsten Ahlemeyer. Anschließend berichtete die Kandidatin der gespannt wartenden Gruppe um den Vorsitzenden Wolfgang Beiderwellen: „Ich habe es nicht glauben wollen, aber ich habe wirklich gezittert.“

So wie ihr erging es, mehr oder weniger ausgeprägt, auch den anderen. Als Rapelius und Lienemann wieder nach oben kamen, zeigten beide ein wissendes Lächeln.

Lammers wurde als erster eingeweiht und startete die Bekanntgabe von hinten. Als Michael Igelbrink sozusagen als Vize-Gemeindekönig genannt wurde, brandete bei den Lottern Jubel auf. Eckhard Kottmann reagierte schnell und beglückt mit seiner Umarmung, so dass die Gemeindekönigin erst danach Zeit für eigene Emotionen hatte. Weiteres Herzen mit und ohne Küsschen sowie Händedrücken folgten.

Nun war es an dem Osterberger Präsidenten Siegfried Schirmbeck, im Namen des Heimatschützenbundes Tecklenburger Land zu gratulieren und edelmetallfarbene Plaketten zu überreichen an Heike Kottmann, Michael Igelbrink und Monika Knevelkamp. Nach einer aufregenden guten Stunde verströmte das Büffet aus der Ratsstubenküche verlockenden Duft. Die Schützen ließen es sich schmecken und feierten bei durchgehend aufmerksamem Service der Wersener Schützen ausgiebig die strahlende Gemeindekönigin Heike Kottmann.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Königspokal aufgewertet: Wettbewerb künftig getrennt vom Schützenfest

Majestätentreffen mit Pokalschießen gehören in vielen Schützenvereinen zur gepflegten Tradition. So hält es auch der Schützenverein Lotte von 1659. Erstmals richteten sie den Wettbewerb abweichend vom Königschießen vor dem Jahresfest aus. Eine gute Neuerung, wie die Resonanz zeigte. Bei dieser Premiere lag Manfred Rapelius knapp vor Heike Kottmann und Wolfgang Fellner.

Viel Spaß beim Königspokalschießen hatten Alt-Lotter Majestäten und Wettbewerb-Betreuerinnen im Schützenhaus

Immerhin hatten sich 22 Ex-Majestäten angemeldet, die mit der amtierenden Heike Kottmann in sportlichen Wettstreit treten wollten. „Sogar Otto Meyer, unser König aus dem Jahr 1948, ist dabei und unser Ehrenpräsident Reinhard Lienemann“, freute sich Präsident Eckhard Kottmann. Alle seien mit Begleitung eingeladen worden, was sich in manchen Familien ohnehin ergeben hätte, denn den Männern seien später die Ehefrauen auf den Schützenthron gefolgt. Einige Schützenbrüder hätten bereits zweimal das Amt inne gehabt.

Kottmann selbst kann da mitreden. Er ist derzeit Prinzgemahl seiner Frau Heike. Er und die stellvertretende Schriftführerin Brigitte Gausmann – sie war im Jahr 2004 die erste Lotter Gemeindekönigin – freuten sich über das angeregte Plaudern im Vereinshaus. Der Verein werde das Königpokalschießen als gesonderten Termin beibehalten und den Wettbewerb künftig immer nach dem Jahresfest ausrichten, sagte Brigitte Gausmann.

Nach geloster Reihenfolge – für Heike Kottmann war es ein Probelauf für das Gemeindekönigschießen am Freitag, 7. September – betraten die Alt-Lotter Könige die Schießbahnen. Heidi und Inga Willms betreuten die Kandidaten, denn Sportleiter und Ex-König Helmut Willms gehörte selbst zu den Pokalanwärtern. „Ich bin ein wenig kribbelig“, räumte er verschmitzt ein, denn nach 2004 und 2009 hätte er den von Wolfgang Fellner gestifteten Pokal zum dritten Mal gewinnen können. Eckhard Kottmann verriet schmunzelnd über die Nervosität Willms‘: „Er hat heute nichts zu sagen, weil er um den Pokal mitschießt.“

Beim Königstreffen im Schützenhaus kam leckeres Essen von Schuberts Catering sowie Erinnerungen und Dönkes auf die Tische. Otto Meyer und Reinhard Lienemann stimmten Hits aus alten Schützenfestzeiten an. Horrido-Rufe und Applaus belohnten die beiden Barden, und sie animierten nach und nach alle mitzusingen.

Lang wurde das gemütliche Beisammensein. Einig war sich die gut gelaunte Runde, die Veranstaltung im nächsten Jahr mit möglichst allen Majestäten auszurichten. Dann würde sich auch der sicherlich einzige königliche Chor Lottes wesentlich vergrößern.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Bilder: Gausmann