Dütesträndler aufmerksame Gastgeber des Lotter Gemeindekönigsschießens
Eine herzliche Umarmung von Prinzgemahl Eckhard, dann erst hatte Heike Kottmann Zeit für ihren freudigen Schrecken, gefolgt von erlöstem Lachen. Die Königin des Schützenvereins Lotte von 1659 ist seit Freitagabend Gemeindekönigin – exakt 25 Jahre, nachdem das, ebenfalls in Wersen, Eckhard Kottmann gelang.
Bürgermeister Rainer Lammers hatte eingeladen. Weil das Ausrichten reihum geht, trafen sich die fünf Majestäten mit Vorstand und Unterstützern beim Schützenverein Dütestrand Wersen von 1664. „Alle sind da, gut gelaunt und mehr oder weniger aufgeregt“, fasste Lammers die Schützenstimmung zusammen.
Die noch amtierende Gemeindeschützenkönigin Gerhild Jäkel aus Halen eröffnete mit dem ersten Schuss den sportlichen Wettkampf um die Würde der Königin beziehungsweisen des Königs der Lotter Könige 2012. Im Saal der Ratsstuben hatten die Schießwarte Manfred Rapelius (Alt-Lotte) und Otmar Lienemann (Wersen) die Reihenfolge der Kandidaten an der Waffe ausgelost.
Klar, dass die jeweiligen Ehepartner die Daumen am festesten drückten, als die drei Frauen und zwei Männer die Schießbahnen betraten: Vom Allgemeinen Schützenbund Botterbusch von 1952 Sylke für Michael Igelbrink, von Lotte Eckhard für Heike Kottmann, von Wersen Dieter für Monika Knevelkamp, vom Schützenverein Halen von 1952 Heinz für Ilona Mäuer und vom Schützenverein Osterberg von 1890 Birgit für Detlef Lauter.
Die aufmerksame Bewirtung leisteten die Dütesträndler in Eigenregie. Folglich bewältigte das sportliche Thekenteam x-mal zwei Treppen vom unten gelegenen Schießstand in den Saal. Auf der Bahn gaben die Majestäten je fünf Probe- und Wertungsschüsse ab.
Mit Küsschen-Doping verabschiedete sich Dieter von Monika Knevelkamp. Sie war wie alle anderen auch vorher im Trainingslager gewesen. „Ich bin mit ihr sehr zufrieden“, resümierte Schießwart Thorsten Ahlemeyer. Anschließend berichtete die Kandidatin der gespannt wartenden Gruppe um den Vorsitzenden Wolfgang Beiderwellen: „Ich habe es nicht glauben wollen, aber ich habe wirklich gezittert.“
So wie ihr erging es, mehr oder weniger ausgeprägt, auch den anderen. Als Rapelius und Lienemann wieder nach oben kamen, zeigten beide ein wissendes Lächeln.
Lammers wurde als erster eingeweiht und startete die Bekanntgabe von hinten. Als Michael Igelbrink sozusagen als Vize-Gemeindekönig genannt wurde, brandete bei den Lottern Jubel auf. Eckhard Kottmann reagierte schnell und beglückt mit seiner Umarmung, so dass die Gemeindekönigin erst danach Zeit für eigene Emotionen hatte. Weiteres Herzen mit und ohne Küsschen sowie Händedrücken folgten.
Nun war es an dem Osterberger Präsidenten Siegfried Schirmbeck, im Namen des Heimatschützenbundes Tecklenburger Land zu gratulieren und edelmetallfarbene Plaketten zu überreichen an Heike Kottmann, Michael Igelbrink und Monika Knevelkamp. Nach einer aufregenden guten Stunde verströmte das Büffet aus der Ratsstubenküche verlockenden Duft. Die Schützen ließen es sich schmecken und feierten bei durchgehend aufmerksamem Service der Wersener Schützen ausgiebig die strahlende Gemeindekönigin Heike Kottmann.
Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)