Spendenakquise statt Sonderumlage Alt-Lotter Schützenhaussanierung mit Crowdfunding?

Nach dem Votum der Mitglieder, am Standort im Alt-Lotter Sportpark an der Jahnstraße zu bleiben, wird der Vorstand des Schützenvereins Lotte von 1659 die Sanierungen angehen. Die Finanzierung soll auch mithilfe von Crowdfunding gelingen.

Damit möchten die Vereinsverantwortlichen die Renovierung des Westgiebels des rund 40 Jahre alten Vereinshauses sicherstellen. Irgendwo dort dringt Regenwasser ins Gebäude. „Den Wassereinbruch im Lüftungsbereich über den Schießbahnen haben wir in den Griff bekommen“, berichtet Präsident Horst Kröner. Um Wasser vom Gebäude fernzuhalten, soll an der Photovoltaik-Anlage neben dem Schießstand eine Regenrinne installiert werden.

„Untersuchungen mit einer Kamera haben ergeben, dass auch die Regenfallrohre am Haus teilweise kaputt sind. Das wird schnellstmöglich repariert“, sagte Kröner. Wie es in den unterirdisch verlegten Rohrleitungen aussieht, werde geprüft, wenn der Spielbetreib der Sportfreunde ruhe. Dazu müssten nämlich Container beiseite gerückt werden.
Crowdfunding statt Sonderumlage

Jedenfalls sind die Schützen bereit, Eigenleistung einzubringen. Die Sanierung des Westgiebels soll nach ersten Kalkulationen zwischen 8000 und 12.000 Euro kosten. Von einer vorgeschlagenen Sonderumlage nehmen die Schützen Abstand. Ein KfW-Kredit sei auch nicht vorgesehen, betonte Kröner. Er stellte die Spendenakquise durch Crowdfunding mit Unterstützung der VR-Bank Kreis Steinfurt als Plattform vor.

Dazu sind unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ einige Vorleistungen des Vereins erforderlich. Er muss beispielsweise ausreichend Fans für das Projekt nachweisen und sich mit dem Projekt bei potenziellen Unterstützern bewerben. Weiterhin gibt der Verein einen Betrag an, der erreichbar ist und für die Finanzierung sinnvoll.
Die VR-Bank gibt maximal 50 Euro je Spende

Die VR-Bank gibt für jeden gespendeten Euro den gleichen Betrag hinzu. Gedeckelt ist der so unterstützte Einzelbetrag mit 50 Euro, was Spender nicht daran hindern soll, mehr bereitzustellen. Ist der Wunschbetrag nach Ablauf der dreimonatigen Laufzeit der Spendenakquise nicht erreicht worden, wird das Verfahren rückabgewickelt.

Um den Verwaltungsaufwand der Banker möglichst gering zu halten, sind Spenden nur online möglich (Mehr unter: https://vrst.viele-schaffen-mehr.de/renovierung-giebel ). Im Mai soll es in einer Mitgliederversammlung einen Zwischenbericht geben über wirklich erforderliche Arbeiten.
Brauerei finanziert Thekenumbau komplett vor

Ohne Einschränkung erhielt der Vorstand grünes Licht für den von einer Brauerei finanzierten Umbau der Theke. Zu den Neuerungen gehören ein zweiter Zapfhahn für große Veranstaltungen und Edelstahlkühlschubladen. Der Verein zahlt in kleinen Monatsraten den Investitionsbetrag ab. „Wir können auch Sondertilgungen vornehmen, wenn es unsere finanzielle Situation erlaubt“, erklärte Kröner.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Neubau abgelehnt, Sanierung befürwortet Lotter Schützen wollen Investitionsstau beheben

Engagiert für den und im Schützenverein bleiben Armin Sünnewie (von links), Horst Kröner, Heidi Willms, Michael Leben und Brigitte Gausmann. Foto: Ursula Holtgrewe

Die Adresse Jahnstraße 6 in Alt-Lotte aufgeben oder bleiben? Die Mitglieder vom Schützenverein Lotte von 1659 stellten beim Jahrestreffen im Vereinshaus die Weichen für die Zukunft.

Diesmal zahlreich erschienene Mitglieder hatten am Samstag zu entscheiden, ob die Schützen den Investitionsstau nach und nach abbauen sollen oder ob der Überlegung von Schützenbruder Friedhelm Lange gefolgt werden soll, neue Bahnen unter der neu zu bauenden Sporthalle zu planen.
Bleiben oder verkleinert neu bauen?

„Wir sollten uns fragen: Lohnt die Aufrechterhaltung des Betriebes noch in Zukunft? Als Verein müssen wir gucken, wo wir 2030 stehen“, betonte Lange. Er hatte auch denkbare bauliche Veränderungen im Rahmen des „Masterplans Sportzentrum Lotte 2030“ an der Jahnstraße im Blick. Unterstützung erhielt er von Günter Fischer. „Wenn wir nur einen Keller bauen, dann brauchen wir jemanden, der oben drüber baut – am besten die Gemeinde.“

Bürgermeister Rainer Lammers kommentierte leicht erregt: „Wir kommt man darauf, dass man hier weg will? Es gibt meines Erachtens nur eine Lösung: Die Schützen müssen hier bleiben.“
Lotter Schützen müssen viel Geld investieren

Jedenfalls muss der Verein viel Geld in die Hand nehmen. Belastbare Zahlen legte der Ibbenbürener Architekt Otto Niehaus vor. Zeitwert für die gesamte Anlage: rund 416.000 Euro. „Das wird auf dem Markt nicht zu erzielen sein“, dämpfte er jeglichen Optimismus. Für den Neubau eines Kellers mit vier Luftgewehr- sowie vier Kleinkaliberbahnen plus Nebenkosten errechnete der Architekt 540.000 Euro. Hinzu kämen die Kosten für eine neu zu erteilende Genehmigung des Schießbetriebs – ohne die 100-Meter-Bahnen.

Das von der Gemeinde Lotte gepachtete Grundstück muss der Verein „befriedet“ zurückgeben. Soll heißen: Die unterirdische Schießanlage muss abgebrochen und verfüllt werden. Voraussichtliche Zusatzkosten: 48.350 Euro. Für eine Renovierung und Modernisierung der Schießsportanlage indes kalkulierte Niehaus brutto rund 86.500 Euro.
Zwischenruf: „Wer soll das bezahlen?“

„Wer soll das bezahlen“ war zu hören. Zuvor hatte der Kassenbericht von Brigitte Gausmann nach Investitionen im unteren fünfstelligen Bereich ein kleines Plus belegt. Horst Kröner erklärte: „Wir müssen das je nach Kassenlage nach und nach vollziehen.“

Dem folgten die Mitglieder mehrheitlich. Der Vorstand kann agieren. In diesen wählten die Schützen für Schriftführerin Heidi Willms nun Michael Leben ins Amt. Bestätigt wurden der zweite Vorsitzende Armin Sünnewie und Schatzmeisterin Brigitte Gausmann für den Verein mit der Adresse Jahnstraße 6 in Lotte.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe(NOZ)

Armin Sünnewie zum dritten Mal Lotter Gemeindekönig

Die Erkenntnis reift: Nach dem Umhängen der Gemeindekönigskette hat Armin Sünnewie (Zweiter von links) registriert, dass er wirklich zum dritten Mal den Titel trägt. Es gratulierten auch (von links) Wilhelm Schwegmann, Rainer Lammers und Helmut Willms

Das gelingt so schnell keinem Schützen in der Gemeinde Lotte: in 25 Jahren dreimal Vereinskönig und Gemeindekönig zu werden. Armin Sünnewie, König im Schützenverein Lotte von 1659, bewies am Freitag im Stechen für diesen besonderen Hattrick Nerven und Zielsicherheit.

Es war der 43. Wettbewerb, bei dem Majestäten, Hofstaaten, Vereinsvorstände und Schießwarte der fünf Lotter Vereine zum Ringen um den Titel „König der Könige“ auf Einladung der Gemeinde beisammensaßen. Fürs spätere gemeinsame Essen griff jeder selbst zum Portemonnaie. Reihum sind die Vereine Gastgeber, diesmal waren es die Osterberger Schützen.
Majestätentreff auf dem Klausberg

Stefan Kunz, Präsident des Schützenvereins Osterberg von 1890, begrüßte gut gelaunt die Gäste. Gleichwohl bedauerte er, dass „sein“ König Manfred Schirmbeck, urlaubsbedingt die Chance verstreichen lassen musste, nach 1985 erneut die Gemeindekönigskette zu tragen.

Auch die Königin vom Allgemeinen Schützenbund Botterbusch, Ingrid Cord, fehlte. Sie war erkrankt. Nun hätte ihr Prinzgemahl Axel Cord garantiert gern die fünf Probe- und fünf Wertungsschüsse auf die Scheiben abgegeben, zumal er auch Botterbuscher Schießsportleiter ist. Das wäre aber nicht regelkonform gewesen.
Nur drei von fünf Kandidaten im Rennen

Blieben noch drei Könige, die mit blank geputzten Ketten zum Osterberger Klausberg gereist waren: Heinrich Winkelmann vom SV „Dütestrand“ Wersen von 1664, Carsten Brockmeyer vom SV Halen von 1952 und Armin Sünnewie, der von Alt-Lotte aus die kürzeste Anreise hatte. Einer von ihnen würde kurzfristig den Wersener und noch amtierenden Königskönig Wilhelm Schwegmann beerben.

Bürgermeister Rainer Lammers wünschte „am Tag der Tage, an dem wir den Gemeindekönig küren“ allen Schützen viel Glück und resümierte schelmisch: „Bei drei Kandidaten erhöht sich die Chance König zu werden.“

Als Schießwart fürs Gemeindekönigschießen hatten sich die Vereine auf Helmut Willms, Ehrensportleiter beim SV Lotte, geeinigt. Auch die Osterberger Frank Buddemeier und Thomas Schirmbeck begleiteten das Geschehen auf der Bahn. In ausgeloster Reihenfolge traten die Könige in den Wettstreit. Die Reihenfolge: Halen, Lott, Wersen.
Halen und Lotte im Stechen

Gerade als die Anspannung nach den vorerst letzten Schüssen etwas nachließ, hieß es: „Halen und Lotte müssen ins Stechen.“ Nun musste sich zeigen, wer die stärkeren Nerven und das punkgenauere Konzentrationsvermögen in einer Stresssituation aufbringen kann: Carsten Brockmeyer oder Armin Sünnewie.

Ob es um Platz eins ging oder einen anderen war zu dem Zeitpunkt nicht klar, denn der Wersener Walter Beiderwellen als Vertreter des Heimatschützenbunds Tecklenburger Land war vor Ort, um Plaketten in Gold, Silber und Bronze zu überreichen.
Hattrick für Armin Sünnewie

Es blieb bei dem einen Stechen. Rainer Lammers gratulierte dem Wersener Heinrich Winkelmann zu Platz drei. Nun sorgte er für Verwirrung. Er rief nicht wie sonst Platz zwei auf, das wäre Carsten Brockmeyer gewesen, sondern sagte: „Es ist Armin Sünnewie.“ Der stammelte nach einer Schrecksekunde: „Wer? Ich? Nee?!“ Er hatte sich tatsächlich einen zumindest im Stillen gehegten Wunsch erfüllt, nach 1993 und 1996 auch in 2018 den Titel zu erringen.

Nur wenig später folgte eine herzliche Gratulationsrunde, zu der selbstredend auch die Lotter Königin Martina Sünnewie gehörte. Gut, dass Adjutant Norbert Krause „seinen“ König Armin Sünnewie begleitete. Krause übernahm die Vereinskette, als Lammers Sünnewie die Gemeindekönigskette umhängte.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe(NOZ)

Jahresfest der Alt-Lotter Schützen bei großer Hitze

Das dreitägige Jahresfest im 359. Jahr nach Gründung des Schützenvereins Lotte wird als ein fröhliches, sehr sommerliches in die Chronik eingehen.

Sonntag endeten drei grünweiße Alt-Lotter Tage – auch mit kritischen Tönen.

Zufrieden resümierte Schützenpräsident Horst Kröner die Ein-Euro-Party am fortgeschrittenen Freitagabend mit Blick auf die Besucher im Zelt und davor: „Die Resonanz ist erfreulich. Das haben wir gehofft.“ In Eigenregie richteten die Schützen im Zelt auf dem Marktplatz eine Schlagernacht aus, bei der Tanzfreudige auch zu „Aloha Heja He“ auf dem Boden sitzend ruderten.
Kinderkönig bei 30 Grad im Schatten ermittelt

Während Sünnewie als „Silberkönig in Wartestellung“ seit einer Woche feststand, wurde der Regent über den Nachwuchs am Kinderschützenfestsamstag bei rund 30 Grad im Schatten ermittelt. Zahlreiche junge Besucher versuchten im Haus Hehwerth auf einer elektronischen Anlage das Zentrum einer Scheibe zu treffen.

Dabei erweis sich Anna-Sophie Viertel als Zielsicherste. Sie wählte ihren Bruder Niklas zum Prinzgemahl. Andere Kinder drehten im Karussell ihre Runden. Felix und Maximilian durften sich jeder am Süßigkeitenstand etwas aussuchen. Auch der Schießstand hatte geöffnet.
Proklamation beim Königsball

Offiziell in Amt und Würden hob Kröner die Hofstaaten am Samstagabend bei der Proklamation mit Umlegen der Königsketten im Beisein der Gastvereine. Vielfaches „Horrido“ und Glückwünsche begleiteten diesen Teil des Schützenfestes. Die Gäste feierten den Königsball mit der Partyband „Undercover“. Dabei kamen Armin uns seine Königin Martina Sünnewie ebenso ins Schwitzen wie die Adjutanten Norbert und Renate Krause und auch die Ehrendamen Iris Gunesch, Dorothea Leben, Wilma Rapelius und Gabi Wortmann.

Am Sonntag holten die Grünröcke die Hofstaaten vom Zuhause des Königs ab. Zu schmissigen Takten der „Klosteraner Schützenkapelle“ marschierten sie durchs Dorf auf den Festplatz. Im Festzelt erwarteten sie eine beachtliche, aber mit Blick auf die Vorjahre leider rückläufige, Zahl an Gästen, die Selbstgebackenes und Getränkeservice an den Tischen genossen.
„Horrido“ schallte es verschiedentlich

„Horrido zu Ehren desjenigen, der den Meisterschuss abgegeben hat“, sagte Schützenpräsident Horst Kröner bei der Begrüßung. Zum Fest im 359. Jahr des Bestehens hob der stellvertretende Bürgermeister Walter Ottens hervor: „Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass es ein traditionelles ist.“ Er wünsche dem Hofstaat eine angenehme Schützenzeit.
Resonanz bei Schützenfesten rückläufig

Kritisch merkte Ottens an: „Ich bin viel in der Gemeinde herumgekommen und habe in den zurückliegenden Jahren festgestellt: Die Beteiligung an den Schützenfesten wird immer geringer.“ Es gebe aus seiner Sicht Lösungen, aber die wolle er bei dem fröhlichen Fest nicht beschreiben.

Hatte Kröner zuvor Friedhelm und Ilse Lange geehrt, die vor 40 Jahren auf dem Alt-Lotter Schützenthron saßen, sowie Armin und Martina Sünnewie fürs 25-jährige Thronjubiläum, gehörte nun die Aufmerksamkeit Ferdinand Wöhrmann, „Gambrinus“ in Osnabrück und stellvertretender Präsident im Schützenkreis Osnabrück Land-West.
Vereinstreue und aktive Mitglieder geehrt

„Im Lotter Schützenverein gibt es immer noch Personen, die ihm treu geblieben sind über Jahre hinaus“, lobte Wöhrmann mit Vorfreude auf die bevorstehenden Überraschungen. Brigitte Gausmann erhielt die silberne Verdienstnadel des OEGB (Schützenbund Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim). Martina Sünnewie ließ sich mit der Verdienstspange des Kreises West überraschen. Geehrt wurden Heidi Willms und Rolf Mauk für 40 Jahre Vereinstreue, Wolfgang Fellner und Mario Wehmann für 25 Jahre. Den Verdienstorden des Schützenvereins Lotte von 1659 bekamen Dennis Kröner und Kai Ahlfänger.
Wegen der Hitze Feiern im Freien bevorzugt

Nachdem Kommandeur Günter Hischemöller den Schützentross zum gemütlichen Beisammensein hatte abtreten lassen, kamen dem alle bereitwillig im Freien nach. Nächster Programmpunkt der aktiven Grünröcke: Aufräumen des Platzes am Montag, 8 Uhr.

Samstag

Sonntag

Gelungene Frühlingsfest-Premiere Alt-Lotter Schützen treffen Partynerv der Besucher

Einen Versuch war es wert, in Alt-Lotte ein erstes Frühlingsfest zum Begrüßen des Wonnemonats Mai auszurichten. Bestätigt wurden die Aktiven im Schützenverein Lotte von 1659 durch die ansehnliche Besucherzahl im Haus Hehwerth.

Mit der Frühlingsfest-Premiere veränderte der Schützenverein einmal mehr sein Angebot, in den Mai zu tanzen. Vor rund 20 Jahren zog das Errichten des Maibaums mit kleinem Programm von Kindergärten, Landfrauen und Awo-Chor noch Zuschauerscharen zum Platz vor der Apotheke an die Cappelner Straße.
„Tanz in den Mai“ im Wandel der Zeit

Aber das Interesse ließ nach. Die Traditionswahrer zogen den Kranz mehrere Jahre später ohne Öffentlichkeit auf. Der Tanz in den Mai fand fortan auf dem Hof Miete statt. Es wurde, quasi mit neuem musikalischem Anstrich, vor einigen Jahren eine „Irische Nacht“ draus. Die erwies sich allerdings nicht als Dauerbrenner.

Im Vorjahr feierten die Schützen nicht, wollten jedoch einen wie auch immer gearteten Tanz in den Mai wiederbeleben.
Frühlingsfest-Premiere

„Wir haben ein Jahr pausiert, um ein wenig Abstand zu gewinnen, und haben uns Gedanken gemacht, etwas Neues anzubieten. Das Haus Hehwerth im Ort ist ideal. In der Remise haben wir einen Grill wettersicher aufgebaut. Im großen Raum sind wir variabel mit Sitzgelegenheiten und Stehtischen. Mit DJ Marvin haben wir abgesprochen, dass die Musik so laut ist, dass man sich unterhalten kann“, fasste Vereinspräsident Horst Kröner die Rahmenbedingungen fürs Frühlingsfest zusammen.

Das kam bei den stetig mehr werdenden Besuchern offensichtlich gut an.
Erdbeerbowle erneut beliebt

Der Maibaum sei erstmals seit vielen Jahrzehnten nicht errichtet worden, weil der Kranz überarbeitet werden müsse, erklärte Kröner und versicherte: „Im nächsten Jahr stellen wir ihn wieder auf.“

Derweil geriet das Fest zum Treff aller Generationen. Das ehrenamtliche Thekenteam versorgte Durstige, die in zwei und mehr Reihen davorstanden. Die inhaltsreiche Erdbeerbowle war noch vor Mitternacht ausverkauft.

DJ Marvin, der zur jüngeren Generation zählt, spielte mit Taktgefühl die richtigen Songs für Tanzfreudige. Bei bester Partystimmung verpassten alle den Tageswechsel. Das viele Jahre lang vom Gästechor auf dem Hof Miete angestimmte Volkslied „Der Mai ist gekommen“ entfiel – zum Bedauern einiger der älteren Generation.

Schützen haben Partynerv getroffen

Gleichwohl blieb die ausgelassene Stimmung bis weit in den Dienstagmorgen hinein erhalten. Die Schützen hatten den Partynerv der Besucher getroffen und werden, wie zu hören war, das zweite Frühlingsfest im kommenden Jahr ausrichten.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe(NOZ)

Herbert Schubert ist 70 Jahre im Verein Neue Wege für Traditionspflege bei Alt-Lotter Schützen

Engagement für den Schützenverein ist für Armin Sünnewie (von links), Herbert Schubert, Georg Gunesch und Horst Kröner selbstverständlich.

Bei der Traditionspflege geht der Schützenverein Lotte von 1659 neue Wege: Frühlings- und Schützenfest richtet er erstmals in Eigenregie aus. Zudem wurde Herbert Schubert in der Jahresversammlung für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Knapp 50 der annähernd 200 Mitglieder begrüßte Präsident Horst Kröner im Vereinshaus im Sportpark. Aus der Vorstandsriege kam wiederholt Dank für ihr breit angelegtes Engagement für den Verein. „Wir haben Friedel Hindersmann, Otto Lamping und Herbert Schubert eingeladen, weil sie am 1. Januar 1948, also vor 70 Jahren, dem Verein beigetreten sind. Herbert ist heute hier und ihn möchten wir ehren“, sagte Kröner unter dem Applaus der Mitglieder.

70 Jahre im Verein

„Ich bin nach dem Krieg nach Lotte gekommen und habe dann die Schlachterei eröffnet. Um Kontakte zu knüpfen und als Geschäftsmann war es mir wichtig, mich für den Verein einzusetzen. Es war selbstverständlich, dass ich mitgeholfen habe das Schützenfest vorzubereiten und zum Beispiel das Zelt aufzubauen“, blickte der 87-Jährige zurück. Besondere Dankeschön gab es überdies. Unter anderem überreichte der zweite Vorsitzende Armin Sünnewie den von Jens Wortmann ins Leben gerufenen Fleißpokal an Iris und Georg Gunesch.

Schriftführerin Heidi Willms hatte den Jahresrückblick vorgetragen. In einem detaillierten Bericht informierte die kommissarische Kassiererin Brigitte Gausmann die Versammlung darüber, dass der Verein finanziell gut aufgestellt sei. Dazu trage auch der Verzehr im geöffneten Schützenhaus bei Heimspielen der Sportfreunde bei. Willms erinnerte die Mitglieder daran, Kontoänderungen schnell bekannt zu geben. Die Gebühren für Rücklastschriften belasteten die Vereinskasse unnötig. Der Vorstand konnte schließlich entlastet werden.

Erfreuliches berichtete Ehrenschießsportleiter Helmut Willms: Bei mehreren Meisterschaften belegten die Sportschützen in unterschiedlichen Klassen erste und vordere Plätze. So ist Ilse Lange Bezirksmeisterin. Inga Willms erreichte bei diesem Wettbewerb mit ihrer Mannschaft gleichfalls den ersten Platz. Harry Mörschel errang ebenfalls einen ersten Platz bei einem Seniorenwettbewerb. „Bei den Deutschen Meisterschaften haben sich Ilse Lange und Heidi Willms wieder hervorragend geschlagen und liegen im ersten Drittel“, informierte Willms die applaudierenden Zuhörer.

Elektronik für erfolgreiche Sportschützen

Die gute Kassenlage kommt auch den Sportschützen zugute. „Wir werden im Schießstand zwei elektronische Meyton-Anlagen installieren. Damit ist gewährleistet, dass die Schützen auf den Heimbahnen auf ihrem Niveau trainieren können. Das ist auf unseren alten Zugbahnen nicht möglich“, betonte Kröner.

Armin Sünnewie berichtete, dass es erstmals am 30. April ein Frühlingsfest im Haus Hehwerth geben wird. „Wir regeln das in Eigenregie, ebenso wie das Schützenfest und bitten euch da, wo es erforderlich ist, um Unterstützung“, appellierte Sünnewie daran, das Vereinsleben zu fördern.

Feste in Eigenregie

Das Schützenfest ist von Freitag, 8., bis Sonntag, 10. Juni terminiert. Dazu sagte Sünnewie, der dem Festausschussvorsitzenden Rolf Wortmann fürs Engagement dankte, dass die Bewirtung ein externes Team übernehme. „Wir sind auf gutem Wege“, beschrieb er die Planungen fürs Kinderschützenfest am Samstag, 9. Juni. Nicht mehr geben wird es ein Antreten mit Schützenumzug durchs Dorf, auch weil die Bevölkerung im Ort kein Interesse mehr daran zeige, erklärte er.

Masterplan Sportpark 2030

Thema war auch der „Masterplan Sportpark 2030“. Dazu sagte CDU-Ratsherr Friedhelm Lange: „Ich bin sicher, dass der Schützenverein gut beraten ist, sich zu überlegen, wo er in den nächsten Jahren sein möchte und welche Chancen das Projekt bietet.“ Rainer Lammers dazu: „Damit keine Unruhe entsteht, möchte ich dazu sagen: Wir müssen gucken, was sich im Umfeld des Stadions ändern kann. Der Bereich ist ein Standort, für den überlegt werden soll, wie er sich weiterentwickeln kann.“

Text und Bild: Ursula Holtgrewe(NOZ)