Gelungene Frühlingsfest-Premiere Alt-Lotter Schützen treffen Partynerv der Besucher

Einen Versuch war es wert, in Alt-Lotte ein erstes Frühlingsfest zum Begrüßen des Wonnemonats Mai auszurichten. Bestätigt wurden die Aktiven im Schützenverein Lotte von 1659 durch die ansehnliche Besucherzahl im Haus Hehwerth.

Mit der Frühlingsfest-Premiere veränderte der Schützenverein einmal mehr sein Angebot, in den Mai zu tanzen. Vor rund 20 Jahren zog das Errichten des Maibaums mit kleinem Programm von Kindergärten, Landfrauen und Awo-Chor noch Zuschauerscharen zum Platz vor der Apotheke an die Cappelner Straße.
„Tanz in den Mai“ im Wandel der Zeit

Aber das Interesse ließ nach. Die Traditionswahrer zogen den Kranz mehrere Jahre später ohne Öffentlichkeit auf. Der Tanz in den Mai fand fortan auf dem Hof Miete statt. Es wurde, quasi mit neuem musikalischem Anstrich, vor einigen Jahren eine „Irische Nacht“ draus. Die erwies sich allerdings nicht als Dauerbrenner.

Im Vorjahr feierten die Schützen nicht, wollten jedoch einen wie auch immer gearteten Tanz in den Mai wiederbeleben.
Frühlingsfest-Premiere

„Wir haben ein Jahr pausiert, um ein wenig Abstand zu gewinnen, und haben uns Gedanken gemacht, etwas Neues anzubieten. Das Haus Hehwerth im Ort ist ideal. In der Remise haben wir einen Grill wettersicher aufgebaut. Im großen Raum sind wir variabel mit Sitzgelegenheiten und Stehtischen. Mit DJ Marvin haben wir abgesprochen, dass die Musik so laut ist, dass man sich unterhalten kann“, fasste Vereinspräsident Horst Kröner die Rahmenbedingungen fürs Frühlingsfest zusammen.

Das kam bei den stetig mehr werdenden Besuchern offensichtlich gut an.
Erdbeerbowle erneut beliebt

Der Maibaum sei erstmals seit vielen Jahrzehnten nicht errichtet worden, weil der Kranz überarbeitet werden müsse, erklärte Kröner und versicherte: „Im nächsten Jahr stellen wir ihn wieder auf.“

Derweil geriet das Fest zum Treff aller Generationen. Das ehrenamtliche Thekenteam versorgte Durstige, die in zwei und mehr Reihen davorstanden. Die inhaltsreiche Erdbeerbowle war noch vor Mitternacht ausverkauft.

DJ Marvin, der zur jüngeren Generation zählt, spielte mit Taktgefühl die richtigen Songs für Tanzfreudige. Bei bester Partystimmung verpassten alle den Tageswechsel. Das viele Jahre lang vom Gästechor auf dem Hof Miete angestimmte Volkslied „Der Mai ist gekommen“ entfiel – zum Bedauern einiger der älteren Generation.

Schützen haben Partynerv getroffen

Gleichwohl blieb die ausgelassene Stimmung bis weit in den Dienstagmorgen hinein erhalten. Die Schützen hatten den Partynerv der Besucher getroffen und werden, wie zu hören war, das zweite Frühlingsfest im kommenden Jahr ausrichten.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe(NOZ)

Herbert Schubert ist 70 Jahre im Verein Neue Wege für Traditionspflege bei Alt-Lotter Schützen

Engagement für den Schützenverein ist für Armin Sünnewie (von links), Herbert Schubert, Georg Gunesch und Horst Kröner selbstverständlich.

Bei der Traditionspflege geht der Schützenverein Lotte von 1659 neue Wege: Frühlings- und Schützenfest richtet er erstmals in Eigenregie aus. Zudem wurde Herbert Schubert in der Jahresversammlung für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Knapp 50 der annähernd 200 Mitglieder begrüßte Präsident Horst Kröner im Vereinshaus im Sportpark. Aus der Vorstandsriege kam wiederholt Dank für ihr breit angelegtes Engagement für den Verein. „Wir haben Friedel Hindersmann, Otto Lamping und Herbert Schubert eingeladen, weil sie am 1. Januar 1948, also vor 70 Jahren, dem Verein beigetreten sind. Herbert ist heute hier und ihn möchten wir ehren“, sagte Kröner unter dem Applaus der Mitglieder.

70 Jahre im Verein

„Ich bin nach dem Krieg nach Lotte gekommen und habe dann die Schlachterei eröffnet. Um Kontakte zu knüpfen und als Geschäftsmann war es mir wichtig, mich für den Verein einzusetzen. Es war selbstverständlich, dass ich mitgeholfen habe das Schützenfest vorzubereiten und zum Beispiel das Zelt aufzubauen“, blickte der 87-Jährige zurück. Besondere Dankeschön gab es überdies. Unter anderem überreichte der zweite Vorsitzende Armin Sünnewie den von Jens Wortmann ins Leben gerufenen Fleißpokal an Iris und Georg Gunesch.

Schriftführerin Heidi Willms hatte den Jahresrückblick vorgetragen. In einem detaillierten Bericht informierte die kommissarische Kassiererin Brigitte Gausmann die Versammlung darüber, dass der Verein finanziell gut aufgestellt sei. Dazu trage auch der Verzehr im geöffneten Schützenhaus bei Heimspielen der Sportfreunde bei. Willms erinnerte die Mitglieder daran, Kontoänderungen schnell bekannt zu geben. Die Gebühren für Rücklastschriften belasteten die Vereinskasse unnötig. Der Vorstand konnte schließlich entlastet werden.

Erfreuliches berichtete Ehrenschießsportleiter Helmut Willms: Bei mehreren Meisterschaften belegten die Sportschützen in unterschiedlichen Klassen erste und vordere Plätze. So ist Ilse Lange Bezirksmeisterin. Inga Willms erreichte bei diesem Wettbewerb mit ihrer Mannschaft gleichfalls den ersten Platz. Harry Mörschel errang ebenfalls einen ersten Platz bei einem Seniorenwettbewerb. „Bei den Deutschen Meisterschaften haben sich Ilse Lange und Heidi Willms wieder hervorragend geschlagen und liegen im ersten Drittel“, informierte Willms die applaudierenden Zuhörer.

Elektronik für erfolgreiche Sportschützen

Die gute Kassenlage kommt auch den Sportschützen zugute. „Wir werden im Schießstand zwei elektronische Meyton-Anlagen installieren. Damit ist gewährleistet, dass die Schützen auf den Heimbahnen auf ihrem Niveau trainieren können. Das ist auf unseren alten Zugbahnen nicht möglich“, betonte Kröner.

Armin Sünnewie berichtete, dass es erstmals am 30. April ein Frühlingsfest im Haus Hehwerth geben wird. „Wir regeln das in Eigenregie, ebenso wie das Schützenfest und bitten euch da, wo es erforderlich ist, um Unterstützung“, appellierte Sünnewie daran, das Vereinsleben zu fördern.

Feste in Eigenregie

Das Schützenfest ist von Freitag, 8., bis Sonntag, 10. Juni terminiert. Dazu sagte Sünnewie, der dem Festausschussvorsitzenden Rolf Wortmann fürs Engagement dankte, dass die Bewirtung ein externes Team übernehme. „Wir sind auf gutem Wege“, beschrieb er die Planungen fürs Kinderschützenfest am Samstag, 9. Juni. Nicht mehr geben wird es ein Antreten mit Schützenumzug durchs Dorf, auch weil die Bevölkerung im Ort kein Interesse mehr daran zeige, erklärte er.

Masterplan Sportpark 2030

Thema war auch der „Masterplan Sportpark 2030“. Dazu sagte CDU-Ratsherr Friedhelm Lange: „Ich bin sicher, dass der Schützenverein gut beraten ist, sich zu überlegen, wo er in den nächsten Jahren sein möchte und welche Chancen das Projekt bietet.“ Rainer Lammers dazu: „Damit keine Unruhe entsteht, möchte ich dazu sagen: Wir müssen gucken, was sich im Umfeld des Stadions ändern kann. Der Bereich ist ein Standort, für den überlegt werden soll, wie er sich weiterentwickeln kann.“

Text und Bild: Ursula Holtgrewe(NOZ)

Lotter Sportschützinnen bei DM in Dortmund

Sie haben es wieder geschafft: Zwei Sportschützinnen im Schützenverein Lotte von 1659, Ilse Lange und Heidi Willms, haben sich für die Deutschen Meisterschaften am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Oktober, in Dortmund qualifiziert.

Die Disziplin, in der die beiden zielsicheren Damen bereits Medaillen nach Alt-Lotte heimbrachten, ist Luftgewehr Auflage. Seit 15 Jahren in Folge vertreten Ilse Lange und Heidi Willms den Traditionsverein. Insgesamt kann der Verein beim Schießsport auf mehr als 30 Starts bei Deutschen Meisterschaften zurückblicken.

Zur Mannschaft gehörten wiederholt auch Harry Mörschel, Manfred Rapelius, Friedhelm Schröer und Helmut Willms.
Messlatte dieses Jahr höher

„In diesem Jahr war es besonders schwierig, sich zu qualifizieren, da die Ergebnisse durch Zehntelwertung ermittelt wurden. Dabei zählt auch der Wert hinter dem Komme. Der ideale Schuss ist eine 10,9“, erklärt Schießwart Wolfgang Fellner. Noch im vergangenen Jahr reichte beim Schuss mit dem aufgelegten Luftgewehr eine Ringzahl von 296, um sich zu qualifizieren. In diesem Jahr lag die Messlatte um einiges höher: 309,1 Ringe mussten die Kandidatinnen nachweisen.

Wie auch bei den Landesmeisterschaften nehmen die Sportschützen bei den Deutschen Meisterschaften die Scheiben einer elektronischen Meyton-Anlage aufs Korn.
In Atter trainiert

„Obwohl das Schießen darauf einfacher ist, weil der Schütze weniger Aufwand mit dem Wechseln der Papierscheiben betreibt, bedarf es trotzdem einiger Trainingseinheiten, um sich an den geänderten, meist schnelleren Schießrhythmus zu gewöhnen. Da wir selbst keine elektronische Anlage bei uns im Verein haben, mussten unsere Teilnehmerinnen zur Vorbereitung auf einen anderen Schießstand ausweichen“, berichtet Fellner. Sehr weit mussten Ilse Lange und Heidi Willms nicht fahren, denn der Schützenverein Atter gewährte ihnen dankenswerterweise Trainingsmöglichkeiten. Am kommenden Samstag und Sonntag heißt es Daumendrücken, damit die beiden Schützinnen aus Alt-Lotte wieder vorn oder gar ganz vorn auf der Wettbewerberinnenliste landen werden.

Text: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Cronemeyers Jazzkränzchen begeistert in Lotte

Der Schützenverein Lotte hatte am Freitag zum zweiten Jazzabend ins Haus Hehwerth eingeladen. Das Jazzkränzchen von Claus Cronemeyer begeisterte wieder einmal das Publikum mit Vielfalt, Spontaneität, Humor und Musik vom Feinsten.

Voller Freude begrüßte der zweite Vorsitzende des Schützenvereins, Armin Sünnewie, die zahlreichen Jazzfreunde und die sechs Musiker, weil es gelungen ist, diese beliebte Band wieder ins Haus Hehwerth zu holen. Bandleader und Moderator Claus Cronemeyer lobte das schöne Ambiente, die gute Akustik und ein „echtes Jazz-Publikum“ in Lotte.

Locker und flott ging es los mit „Maggie“ und der Einstimmung auf einen schwungvollen Abend voller Höhepunkte. Dieter Hülsken mit toller sonorer Stimme und Armin Schecker mit seiner Klarinette „aus Hümmlinger Mooreiche“ (Anmerkung des Bandleaders) gelang es auf Anhieb, die Zuhörer zu begeistern.
Sinnliches Solo

Claus Cronemeyers sehr sinnlich gespieltes Trompetensolo zu Duke Ellingtons „Jeep’s Blues“ ging direkt ins Blut. Im Canal Street Blues von Louis Armstrong übernahm Jens Cronemeyer virtuos den damaligen Klavier-Part von Armstrongs Ehefrau Lilian. Zu „Rosetta“ lud der gut gelaunte Moderator die Gäste zum Tanzen ein. Banjospieler und Sänger Hülsken flirtete mit den Damen im Publikum, nannte manche Dame „Baby“ und bat augenzwinkernd „Lass mich dein Badewasser schlürfen“.

Ein sanftes Klarinettensolo von Armin Schecker und leise auslaufendes „Petite fleur“ der harmonischen Combo dringen voller Genuss ins Gemüt. Ragtime im Haus Hehwerth mit dem  schwungvollen Stück „Mabel’s Dream“ – dann war Schmalz-Brotzeit. Armin Sünnewie und sein Team schenkten ein oder flitzten mit gefüllten Tabletts durch die Reihen.
„Summertime“ im nassen Herbst

Besonders wegen des schmuddeligen und kalten Herbstages erfüllte die Band einen sehnlichen Zuschauerwunsch und spielte den Ohrwurm „Summertime“. Fantastisch und sehr gefühlvoll spielten die Musiker das Stück von George Gershwin. „Das war eine Uraufführung, denn in dieser Zusammensetzung haben wir den Titel noch nie gespielt“, betonte Claus Cronemeyer strahlend.

Mit „Everbody loves my Detlef“ stellte der Bandleader den Bassisten Detlef Siewior vor, der erst seit einem halben Jahr dabei ist und tänzelnd starke Rhythmen spielte. Aber Sänger Hülsken wählte dann doch Armstrongs Originalfassung „…my Baby“. Als im Jahre 1977 die Band gegründet wurde, gehörten Posaunist Ulli Peterson und Gitarrist Achim Plehn dazu. Man verlor sich aus den Augen, habe sich aber glücklicherweise wieder gefunden, bekannte der Chef der Band. Plehn begleitete mit seinem Harmonieinstrument besonders gefühlvoll die Soli und den Gesang seines Kollegen Hülsken.
Rachmaninow und Blues

Zum Träumen schön spielten sie ein Stück von Sergej Rachmaninow mit Soli an Klavier und Klarinette. Nicht nur beim Buddy Bolden’s Blues zeigte Peterson, was für ein hervorragender Posaunist er ist, immer wieder spielte er hingebungsvoll seine Soloeinlagen. Beim populären „Red River Rock“ ging das Publikum rockig bewegt mit.

Mit „Hallo, kleines Fräulein“ von den Travellers wollte die Band alle Giselas im Saal beglücken. Bei „Down by the riverside“ übernahm Hülsken spontan die Regie. Zum Mitsingen lud „Swing low, sweet chariot“ ein, gefolgt vom dynamischen „Oh, when the saints““ und dem einschmeichelnden Stück „Bei mir bist du schön“.
Hoffnung auf Wiederholung

Ein musikalischer Höhepunkt löste den vorigen ab. Das Publikum ließ sich gerne von den Improvisationskünstlern, die sich durch Blickkontakt immer wieder untereinander verständigten, mitreißen, klatschte und pfiff. Ein wunderbarer Jazzabend voller Rhythmus, Spontaneität, Vielfalt und Ungezwungenheit. Sünnewie macht Hoffnung auf ein drittes Jazzevent: „Am ersten Freitag im Oktober 2018 sind wir wieder hier!“

Text und Bild: Erna Berg (NOZ)

Neuerungen machen Fest attraktiver Fröhlicher Kinderhofstaat beim Lotter Schützenfest

Gute Stimmung, sommerliches Wetter und ein Kinderhofstaat, der den Schützenverein Lotte von 1659 würdig repräsentierte, gehören seit Sonntag zur Schützenfestchronik des Traditionsvereins.

Während der Besuch der Party von Festwirt Andreas Kuhlmann ruhig hätte größer ausfallen können, war es beim Königsball am Samstag mit der Tanzband „Musica é“ richtig voll auf dem Festplatz. Der Alt-Lotter Schützenpräsident Hort Kröner begrüßte Abordnungen der vier anderen Lotter Schützenvereine.

Auf dem Platz trat der Kinderhofstaat zum Ehrentanz an: König Steve Wermeier mit Jette Renfert, Adjutant Stan Smidt mit Romy Scheunemann, der Hofstaat Anastasia Schmidt, Chiara Sünnewie, Jolina-Sophie Polte und Michelle Kohmäscher.

„Wir sind auf dem Marktplatz angetreten und blieben überwiegend draußen. Schön war, dass auch etliche Nichtschützen mitgefeiert haben“, resümierte der Osterberger Präsident Stefan Kunz gestern. Wie er erwartete eine erfreulich große Zahl Interessierter den Umzug, der auf dem Marktplatz endete.

Ein Großteil hatte sich so früh eingefunden, dass die Besucher sich im Zelt und im Biergarten unter Bäumen selbst gebackene Kuchen und Torten zu einer guten Tasse Kaffee schmecken ließen. Wie immer sorgte ein fleißiges Team gut gelaunt fürs Wohlergehen. Dort äußerten sich Teilnehmer beim ersten Zeltfrühstück, auch vom Konzert „Der lustigen Zenntaler“. „Schade, dass nicht noch mehr Lotter das Frühstück angenommen haben“, hieß es.

Nahende Musik des Spielmannszuges Lotte mit Leiter Thomas Engel kündigte den Schützentross an mit einer Kutsche von Heiko Wortmann für die Nachwuchsmajestäten. Leider hatten „Die lustigen Zenntaler“ die Rückreise nach Neuhof an der Zenn bereits angetreten.

Horst Kröner begrüßte im Zelt die wegen einsetzenden Regens größer werdende Zahl an Besuchern und den Gemeindeschützenkönig und Osterberger Ehrenpräsidenten Siegfried Schirmbeck. Kröner dankte allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben, namentlich dem Team in der Cafeteria.

Karsten Raffelt, Präsident des Schützenkreises Osnabrück Land-West, erinnerte daran, dass sich Schützenvereine untereinander stärken aber auch im Schießsport. Weiterhin appelliere er an den Lotter Schützen, im Kreis mitzuarbeiten. Er ehrte unter anderen Horst Kröner mit der höchsten Kreisauszeichnung, der Verdienstspange in Gold.

Lottes Bürgermeister Rainer Lammers bedauerte, dass sich im Alt-Lotter Traditionsverein kein Erwachsenenkönig gefunden habe. Die Gesellschaft habe sich gewandelt: „Noch vor 40 bis 50 Jahren standen die Leute Kopf, wenn eine Festkutsche vorbeigefahren ist.“ Heute seien neue Ideen gefragt, denn man könne nicht auf Dauer am Althergebrachten festhalten.

„Da bewegt sich der Schützenverein Lotte bereits und hat Neuerungen auf dem diesjährigen Schützenfest eingeführt“, anerkannte Lammers. Er sei überzeugt, dass der Schützenverein Lotte seinen Weg weiterhin gehen werde, „denn er ist aus dem Leben der Gemeinde nicht wegzudenken.“

Nach dem Fototermin ließen die Schützen ein fröhliches Jahresfest ausklingen. König Steve legte erleichtert die Königskette ab und Romy sagte verschmitzt: „Jetzt setze ich mich erstmal hin.“

Man darf gespannt sein, welche Premieren es im nächsten Jahr geben wird. Der neue Schausteller jedenfalls hat mit seinen Ständen und dem Kinderkarussell dem Platz ein ansprechendes Ambiente gegeben.

Text: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Samstag
Sonntag

Bilder: Kröner

Die Schützenkette als Sparbuch Vortrag zur Geschichte der Lotter Schützenvereine

Beim Klönabend des Schützenvereins Lotte von 1659 referierte Brigitte Jahnke zur „Geschichte der Schützenvereine im Tecklenburger Land“ – beeinflusst auch von der Historie.

Im Wesentlichen geht es hier um die Traditionsvereine der Gemeinde Lotte. „Schützenvereine gibt es fast so lange, wie Menschen in Gruppen zusammenleben“, berichtete Brigitte Jahnke. Indes bestehen Vereine im heutigen Sinn erst seit rund 160 Jahren. „Vorher waren es Gilden, Bruder- und Nachbarschaften oder sonstige Vereinigungen.“
Schützen schützten die Allgemeinheit

Sie verteidigten Familien, Stämme und Besitztum. Soweit mochten das der Alt-Lotter Vereinsvorsitzende Horst Kröner und die rund 30 Besucher gewusst haben. Zum Schutz der Allgemeinheit wurden bereits früh sogenannte Motten, Turmhügelburgen mit Graben und Palisadenzaun sowie Turm in der Mitte gebaut. Dorthin flohen die Menschen bei Bedrohungen und warfen zur Verteidigung auch mit Steinen.

Brigitte Jahnke berichtete über Eroberungen der Grafen von Tecklenburg und deren weitreichendes Herrschaftsgebiet; auch über die Söldner der Bischöfe von Münster und Osnabrück, die in die Grafschaft einfielen.
Tecklenburger Grafen verdingten Söldner

Im Jahr 1605 gab es einen Beschluss, dass die Burg besser beschützt werden solle von den Untertanen. Aus Bauernschaften und Kirchspielen mussten im Wechsel für bis zu 14 Tage Männer – in der Regel Großbauern und deren Söhne – gestellt werden. „Das war unangenehm, weil sie Haus und Hof verlassen mussten. Die Arbeit blieb liegen, es sei denn ein Öhm verrichtete sie“, berichtete Brigitte Jahnke.
Graf Mauritz stiftete besten Schützen Silbervögel

Im Jahr 1659 stiftete der Tecklenburger Graf Mauritz den Lottern einen silbernen Vogel als Anerkennung für den besten Schützen. Zehn Jahre später erhielten der Schützenverein Dütestrand die Auszeichnung für Treffsicherheit. Es wurde Brauch, dass ab da der Schützenkönig eine silberne Plakette mit seinem und dem Namen der Königin stiftete. „Die Ketten galten für die Familien als Statussymbol. Die Plaketten sind daher wichtige historische Zeugen“, sagte die Referentin.
Schützenkette war Sparbuch für Bevölkerung

„Die Schützenketten waren eine Sparkasse für die Allgemeinheit“, erklärte die Fachfrau. Bei Steuerschulden oder Hungersnöten zum Beispiel wurde ein Teil der Plaketten eingeschmolzen, Schulden zu tilgen oder Nahrung zu kaufen.

„So erklärt es sich, dass an zahlreichen Königsketten einige Embleme fehlen. Das heißt nicht, dass es in den Jahren keine Schützenkönige gab“, berichtete sie. Das gelte auch für die Kette der Gastgeber, die nach 1714 große Lücken aufweise.
Pastor Wedde war Lotter Schützenkönig in 1817

Aus der Historie der Lotter Schützen wusste sie zu berichten, dass Pastor Wedde im Jahr 1817 in Lotte Schützenkönig war, was durchaus etwas Besonderes ist. Auch das wurde vermutlich ordentlich gefeiert. „Damals begannen hier die Schützenfeste mit einem Schnatgang entlang der Grenze zu Osnabrück. Der Weg führe den Aufzeichnungen nach stets einmal durch das Haus von Kolon Brömstrup in Gaste. Dort blieben die Schützen sicher nicht trocken“, sagte die Historienkennerin schmunzelnd.
Schützen-, Krieger- und Bauernschaftsvereine

Konkurrenz bekamen die Schützenvereine nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 durch Kriegervereine, die jeden Gedienten aufnahmen. Gleichzeitig kamen Bauernschaftsvereine auf, in denen auch geschossen wurde. Damals war der Zulauf noch beachtlich, wohingegen heute so manch ein Schützenverein Probleme hat, Mitglieder und Nachwuchs zu finden.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Rote Zahlen im Geschäftsjahr 2016 Alt-Lotter Schützen kämpfen gegen Defizit

Einen drastischen Sparkurs lenkt der Schützenverein Lotte von 1659 ab sofort ein. Damit die Wahrer der Traditionen das Jahresfest vorerst wie gewohnt ausrichten können, gibt es die Irische Nacht und die Musiknacht nicht mehr.

Fürs Geschäftsjahr 2016 errechnete Schatzmeister Hubert Grewe-Hortebusch in der Jahresversammlung rote Zahlen. Zu Buche schlugen dabei maßgeblich Kosten für das Zusammentragen zahlreicher Daten als Grundlage dafür, dass der Antrag auf Verlängerung der Gemeinnützigkeit beim Finanzamt eingereicht werden konnte. „Kosten in dieser Höhe kommen im laufenden Jahr nicht auf uns zu. Wir stehen vorm Finanzamt sauber da“, betonte der Schatzmeister im Vereinshaus.
Einmalige hohe Ausgaben

Weiterhin seien Umsatzsteuernachzahlung, wie in 2016, und Kosten für Instandsetzungsarbeiten im Schießstand nicht zu erwarten, erklärte Grewe-Hortebusch. Die Versammlung entlastete ihn für eine „hervorragend geführte Kasse“ und zugleich den Vorstand für dessen Arbeit einstimmig.

Hubert Grewe-Hortebusch trat aus privaten Gründen vom Amt zurück, wird aber dem Verein weiterhin erhalten bleiben. „Es geht nur um das abgelaufene Jahr. Eigentlich stehen wir gar nicht schlecht da“, sagte er. Kommissarisch ist nun Brigitte Gausmann Schatzmeisterin bis zu den nächsten Wahlen.
Zwei defizitäre Veranstaltungen gestrichen

„Wir haben überlegt, wo wir Kosten einsparen können, denn wir wollen das Schützenfest feiern wie bisher“, leitete Kröner über zum Ergebnis der Vorstandsdiskussionen. Allein mehr als 1000 Euro Gema-Gebühren zahlte der Verein insgesamt für die Veranstaltungen mit Musik. „Wir haben beschlossen, die Irische Nacht am 30. April und die Musiknacht ausfallen zu lassen, weil für den Verein nur Kosten entstehen“, berichtete Horst Kröner.

In den Überlegungen habe ihn auch Festwirt Andreas Kuhlmann bestätigt, ergänzte Armin Sünnewie, als zweiter Vorsitzender auch Chef-Organisator. „Die Veranstaltungen mögen den Besuchern viel Spaß gemacht haben. Aber wir können sie nur ausrichten, wenn wir das personell und finanziell auch leisten können“, hob er heraus.
Klönabend zur Historie der Schützenvereine

Dazu gehören das Brunnenfest, das Schützenfest und der Jazzabend . Auch das nahm Schriftführerin Heidi Willms zu Protokoll. Ebenso den Hinweis auf die Homepage, auf der die Termine veröffentlicht werden ( www.schuetzenvereinlotte.de ) Im Februar gibt es wieder einen Klönabend. Und weil auch gemeinsam gegessen wird, beginnt der Abend um 18 Uhr. Es schließet sich der Vortrag „Entstehung und Bedeutung der Schützenvereine“ von Historikerin Brigitte Jahnke an.

Schießsportliche Erfolge gab es überdies zu vermelden. Das übernahm Ehrenschießsportleiter Helmut Willms, weil sowohl Schießsportleiter Carsten Steinke und sein Co Jens Wortmann sich nun anderweitig im Verein engagieren.

Mit der ihm eigenen Begeisterung für diesen Sport, allerdings überwiegend aus der Erinnerung, weil ihm Details nicht vorlagen, berichtete Willms über Wettbewerbe auf Landes- Kreis.- und Bezirksebene. Wiederholt nannte er mit Ilse Lange, und Inga Willms Sportschützinnen, die auf vorderen Plätzen landeten. „Unsere Schießgruppe ist gut und sie bleibt gut“, resümierte Willms. „Ja, wir kommen gut miteinander aus“, pflichtete Ilse Lange ihm bei. Alsbald wird sich die Gruppe zusammensetzen, um einen Schießsportleiter zu finden.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Schützenfest 2016 Alt-Lotte Lottes ältester Schützenverein feiert Jahresfest

Der Alt-Lotter Schützenverein hat nun auch im Jahr 2016 – 357 Jahre nach seiner Gründung – ein stattliches Schützenfestwochenende gefeiert. Die Tradition kam dabei nicht zu kurz, Schritt für Schritt wollen die Lotter Schützen allerdings einen Weg in Richtung Modernisierung einschlagen.

Das Partyzelt auf dem Lys-lez-Lannoy-Platz weihten die Schützen bereits am Freitagabend mit einer Ein-Euro-Party ein. „Wir sind zufrieden mit der Veranstaltung“, gab Armin Sünnewie, Vizepräsident, ein erstes Resümee. Wenngleich im Festzelt „noch mehr Menschen Platz gehabt hätten“, wie er andeutete. Am Samstag folgte das Kinderschützenfest – der Festplatz wartete mit Attraktionen für die jungen Besucher auf: Eine Hüpfburg, eine Ballluftpistole, ein großes 4-Gewinnt-Spiel und nicht zuletzt ein Karussell standen für die Kinder bereit. „Wir wenden uns gezielt auch an die etwas jüngeren Kinder“, erklärte Sünnewie.

Neuerungen geplant

Schon in Ausblick auf 2017 kündigte er an: „Es wird weitere Änderungen im Aufbau des Schützenfestes geben.“ Konkrete Pläne wollte der Vizepräsident noch nicht preisgeben, deutete aber an, dass entscheidende Neuerungen und Attraktionen bevorstünden. „Die Traditionspflege ist sehr wichtig“, betonte er. Aber: „Wenn die Tradition hinkt, dann muss umstrukturiert werden.“ Im vergangenen Jahr sei die Beteiligung am Schützenfest bereits „bombastisch“ gewesen, er hoffe, dass sich dieser Trend fortsetze, so Sünnewie.

Parallel zum Treiben auf dem Festplatz schoss der Schützennachwuchs am Samstagnachmittag um den Königstitel. Gegen 17 Uhr war dann offiziell: Die Nachfolge von Kinderkönigin Anna-Sophie Viertel tritt Chiara Sünnewie (11) an. 43,8 Punkte hatte sie mit dem Lasergewehr erzielt.

Der Hofstaat

Bei den erwachsenen Schützen hat sich in den vergangenen zwei Jahren eine Art Dynastie herausgebildet. Jörg Wortmann ist bereits der dritte Wortmann in Folge, der den Titel des Vereinskönigs trägt. Sein Bruder Jens Wortmann, Vereinskönig im vergangenen Jahr, ist derzeit zudem noch Gemeindekönig. „Wenn es drauf ankommt, sind wir in unserer Familie treffsichere Schützen“, scherzte Jörg Wortmann. Den Rest des Hofstaates bilden die Königsgemahlin Nicole Wortmann, das Adjudantenpaar Uwe Lubjuhn und Antje Jaensch sowie die Hofdamen Ulla Kielblock, Nadine Jaensch, Julia Wortmann und Gaby Wortmann. Beim abendlichen Königsball am Samstag stellten die Alt-Lotter Schützen ihren Hofstaat den Delegationen aus Halen, Wersen, Osterberg und vom Botterbusch vor. Für Musik und beste Stimmung sorgte einmal mehr die Band „Musica é“.

Leiser Umzug

Ihren großen Umzug durch den Lotter Ortskern traten die Schützen am Sonntagnachmittag an, beginnend am Seniorenzentrum „Zwei Eichen“ – zunächst recht still und leise. Eigentlich hätte die Klosteraner Schützenkapelle von Beginn an für musikalische Marschbegleitung sorgen sollen; nach einem Missverständnis traf die Kapelle jedoch erst beim Schützenheim auf den Umzug. Von dort ging es dann gemeinsam mit Kapelle weiter zum Festplatz.

Ehrungen

Karsten Raffelt, Präsident des Schützenkreises Osnabrück Land-West, ehrte langjährige und verdiente Mitglieder. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Renate Hackmann, Heiko Hollander, Ulrich Korte, Sabine Kottmann, Rainer Lammers, Annegret Teepe, Wilhelm Tietze, Waltraud Tschöltsch und Margot Zastrow. Seit 40 Jahren sind dabei: Wilhelma Bauschulte, Erika König, Friedhelm Lange und Dieter Wöbking. Für 50 Jahre wurde Wolfgang Reichelt geehrt, Werner Faste für 60 Jahre. Für besondere Verdienste erhielt Viktor Wakengut die Verdienstnadel, die goldene Ehrennadel ging an Günter Gausmann und die Verdienstspange des Schützenkreises Osnabrück Land-West erhielt Armin Lienemann.

Armin Sünnewie und Vereinspräsident Horst Kröner richteten abschließend einen Dank an alle Helfer und Mitwirkenden: „Auf die Schützenbrüder und -schwestern ist einfach Verlass.“

Text: Jannik Zeiser (NOZ)

Samstag
Sonntag

Bilder: Kröner