Jahresfest der Alt-Lotter Schützen bei großer Hitze

Das dreitägige Jahresfest im 359. Jahr nach Gründung des Schützenvereins Lotte wird als ein fröhliches, sehr sommerliches in die Chronik eingehen.

Sonntag endeten drei grünweiße Alt-Lotter Tage – auch mit kritischen Tönen.

Zufrieden resümierte Schützenpräsident Horst Kröner die Ein-Euro-Party am fortgeschrittenen Freitagabend mit Blick auf die Besucher im Zelt und davor: „Die Resonanz ist erfreulich. Das haben wir gehofft.“ In Eigenregie richteten die Schützen im Zelt auf dem Marktplatz eine Schlagernacht aus, bei der Tanzfreudige auch zu „Aloha Heja He“ auf dem Boden sitzend ruderten.
Kinderkönig bei 30 Grad im Schatten ermittelt

Während Sünnewie als „Silberkönig in Wartestellung“ seit einer Woche feststand, wurde der Regent über den Nachwuchs am Kinderschützenfestsamstag bei rund 30 Grad im Schatten ermittelt. Zahlreiche junge Besucher versuchten im Haus Hehwerth auf einer elektronischen Anlage das Zentrum einer Scheibe zu treffen.

Dabei erweis sich Anna-Sophie Viertel als Zielsicherste. Sie wählte ihren Bruder Niklas zum Prinzgemahl. Andere Kinder drehten im Karussell ihre Runden. Felix und Maximilian durften sich jeder am Süßigkeitenstand etwas aussuchen. Auch der Schießstand hatte geöffnet.
Proklamation beim Königsball

Offiziell in Amt und Würden hob Kröner die Hofstaaten am Samstagabend bei der Proklamation mit Umlegen der Königsketten im Beisein der Gastvereine. Vielfaches „Horrido“ und Glückwünsche begleiteten diesen Teil des Schützenfestes. Die Gäste feierten den Königsball mit der Partyband „Undercover“. Dabei kamen Armin uns seine Königin Martina Sünnewie ebenso ins Schwitzen wie die Adjutanten Norbert und Renate Krause und auch die Ehrendamen Iris Gunesch, Dorothea Leben, Wilma Rapelius und Gabi Wortmann.

Am Sonntag holten die Grünröcke die Hofstaaten vom Zuhause des Königs ab. Zu schmissigen Takten der „Klosteraner Schützenkapelle“ marschierten sie durchs Dorf auf den Festplatz. Im Festzelt erwarteten sie eine beachtliche, aber mit Blick auf die Vorjahre leider rückläufige, Zahl an Gästen, die Selbstgebackenes und Getränkeservice an den Tischen genossen.
„Horrido“ schallte es verschiedentlich

„Horrido zu Ehren desjenigen, der den Meisterschuss abgegeben hat“, sagte Schützenpräsident Horst Kröner bei der Begrüßung. Zum Fest im 359. Jahr des Bestehens hob der stellvertretende Bürgermeister Walter Ottens hervor: „Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass es ein traditionelles ist.“ Er wünsche dem Hofstaat eine angenehme Schützenzeit.
Resonanz bei Schützenfesten rückläufig

Kritisch merkte Ottens an: „Ich bin viel in der Gemeinde herumgekommen und habe in den zurückliegenden Jahren festgestellt: Die Beteiligung an den Schützenfesten wird immer geringer.“ Es gebe aus seiner Sicht Lösungen, aber die wolle er bei dem fröhlichen Fest nicht beschreiben.

Hatte Kröner zuvor Friedhelm und Ilse Lange geehrt, die vor 40 Jahren auf dem Alt-Lotter Schützenthron saßen, sowie Armin und Martina Sünnewie fürs 25-jährige Thronjubiläum, gehörte nun die Aufmerksamkeit Ferdinand Wöhrmann, „Gambrinus“ in Osnabrück und stellvertretender Präsident im Schützenkreis Osnabrück Land-West.
Vereinstreue und aktive Mitglieder geehrt

„Im Lotter Schützenverein gibt es immer noch Personen, die ihm treu geblieben sind über Jahre hinaus“, lobte Wöhrmann mit Vorfreude auf die bevorstehenden Überraschungen. Brigitte Gausmann erhielt die silberne Verdienstnadel des OEGB (Schützenbund Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim). Martina Sünnewie ließ sich mit der Verdienstspange des Kreises West überraschen. Geehrt wurden Heidi Willms und Rolf Mauk für 40 Jahre Vereinstreue, Wolfgang Fellner und Mario Wehmann für 25 Jahre. Den Verdienstorden des Schützenvereins Lotte von 1659 bekamen Dennis Kröner und Kai Ahlfänger.
Wegen der Hitze Feiern im Freien bevorzugt

Nachdem Kommandeur Günter Hischemöller den Schützentross zum gemütlichen Beisammensein hatte abtreten lassen, kamen dem alle bereitwillig im Freien nach. Nächster Programmpunkt der aktiven Grünröcke: Aufräumen des Platzes am Montag, 8 Uhr.

Samstag

Sonntag

Gelungene Frühlingsfest-Premiere Alt-Lotter Schützen treffen Partynerv der Besucher

Einen Versuch war es wert, in Alt-Lotte ein erstes Frühlingsfest zum Begrüßen des Wonnemonats Mai auszurichten. Bestätigt wurden die Aktiven im Schützenverein Lotte von 1659 durch die ansehnliche Besucherzahl im Haus Hehwerth.

Mit der Frühlingsfest-Premiere veränderte der Schützenverein einmal mehr sein Angebot, in den Mai zu tanzen. Vor rund 20 Jahren zog das Errichten des Maibaums mit kleinem Programm von Kindergärten, Landfrauen und Awo-Chor noch Zuschauerscharen zum Platz vor der Apotheke an die Cappelner Straße.
„Tanz in den Mai“ im Wandel der Zeit

Aber das Interesse ließ nach. Die Traditionswahrer zogen den Kranz mehrere Jahre später ohne Öffentlichkeit auf. Der Tanz in den Mai fand fortan auf dem Hof Miete statt. Es wurde, quasi mit neuem musikalischem Anstrich, vor einigen Jahren eine „Irische Nacht“ draus. Die erwies sich allerdings nicht als Dauerbrenner.

Im Vorjahr feierten die Schützen nicht, wollten jedoch einen wie auch immer gearteten Tanz in den Mai wiederbeleben.
Frühlingsfest-Premiere

„Wir haben ein Jahr pausiert, um ein wenig Abstand zu gewinnen, und haben uns Gedanken gemacht, etwas Neues anzubieten. Das Haus Hehwerth im Ort ist ideal. In der Remise haben wir einen Grill wettersicher aufgebaut. Im großen Raum sind wir variabel mit Sitzgelegenheiten und Stehtischen. Mit DJ Marvin haben wir abgesprochen, dass die Musik so laut ist, dass man sich unterhalten kann“, fasste Vereinspräsident Horst Kröner die Rahmenbedingungen fürs Frühlingsfest zusammen.

Das kam bei den stetig mehr werdenden Besuchern offensichtlich gut an.
Erdbeerbowle erneut beliebt

Der Maibaum sei erstmals seit vielen Jahrzehnten nicht errichtet worden, weil der Kranz überarbeitet werden müsse, erklärte Kröner und versicherte: „Im nächsten Jahr stellen wir ihn wieder auf.“

Derweil geriet das Fest zum Treff aller Generationen. Das ehrenamtliche Thekenteam versorgte Durstige, die in zwei und mehr Reihen davorstanden. Die inhaltsreiche Erdbeerbowle war noch vor Mitternacht ausverkauft.

DJ Marvin, der zur jüngeren Generation zählt, spielte mit Taktgefühl die richtigen Songs für Tanzfreudige. Bei bester Partystimmung verpassten alle den Tageswechsel. Das viele Jahre lang vom Gästechor auf dem Hof Miete angestimmte Volkslied „Der Mai ist gekommen“ entfiel – zum Bedauern einiger der älteren Generation.

Schützen haben Partynerv getroffen

Gleichwohl blieb die ausgelassene Stimmung bis weit in den Dienstagmorgen hinein erhalten. Die Schützen hatten den Partynerv der Besucher getroffen und werden, wie zu hören war, das zweite Frühlingsfest im kommenden Jahr ausrichten.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe(NOZ)