Jens Wortmann ist Gemeindekönig in Lotte

Entspannt nach dem Wettbewerb: Gastgeber Bürgermeister Rainer Lammers (Zweiter von rechts) und die Ausrichter und Teilnehmer des Gemeindekönigsschießens.

Freitagabend, 19.15 Uhr: Lottes Bürgermeister Rainer Lammers beginnt mit der Bekanntgabe der Ergebnisse beim Gemeindekönigsschießen. Wenig später brandet im Vereinsheim des Allgemeinen Schützenbunds Botterbusch lautstarker Jubel auf: Jens Wortmann, König im Schützenverein Lotte von 1659, trägt als bester Schütze für ein Jahr auch Titel und Kette als Gemeindekönig.

Kurz nach 18 Uhr erst hatte der Botterbuscher Vorsitzende Stefan Pieper die Delegationen der fünf Lotter Vereine begrüßt: „Der Jahresabschluss unseres Schützenwesens ist traditionell das Gemeindekönigsschießen. “ Das Treffen geht in Lotte reihum. Diesmal waren die Botterbuscher die Gastgeber des Wettbewerbs, zu dem Bürgermeister Rainer Lammers eingeladen hatte.

Nervosität

„Einige sind nervös. So ist es immer. Ich meine, das müssen sie nicht. Jeder kann sich die Zeit nehmen, die er braucht“, versuchte Lammers zu beruhigen. Er erklärte, dass die Aufsicht des Wettbewerbs Helmut Willms (SV Lotte) übertragen worden sei für dessen verstorbenen Vereinskollegen Manfred Rapelius. Willms übernahm gemeinsam mit dem Botterbuscher Schießwart Axel Cord die Betreuung des Wettbewerbs.

Die Reihenfolge, mit der die Kandidaten erst fünf Probe- und dann fünf Wertungsschüsse abgaben, wurde gelost. Sascha Schild (SV Halen von 1952) war der erste, gefolgt von Marion Beiderwellen (SV Wersen von 1664), Stefan Pieper (Allgemeiner Schützenbund Botterbusch von 1952), Uwe Kötter (SV Osterberg von 1890) und Jens Wortmann. Nachdem der noch amtierende Gemeindekönig Hartmut Schäper (Osterberg) wertungsfrei geschossen hatte, wurde es für die Majestäten ernst.

Fünf Kandidaten

Berechtigte Chancen rechneten sich alle Majestäten aus, hatten sie sich doch vereinsintern bereits als die Zielsichersten bewiesen.

Sascha Schild vertrat das jüngste Schützenteam im Raum. Mit entspannter Miene kam er zurück.
„Wir hoffen, dass es klappt. Schießen kann er ja“, sagte die Halener Vorsitzende Angelika Bunten zuversichtlich.

„Es war gut. Ich habe mich nett mit den Herren unterhalten – und alle fünf Wertungsschüsse auf die Scheibe gesetzt. Der Wettbewerb ist halt eine Wundertüte“, resümierte die Wersenerin Marion Beiderwellen fröhlich. „Ich habe kein schlechtes Gefühl“, ergänzte Ehemann und Vereinsvorsitzender Wolfgang Beiderwellen lächelnd.

Auf der Scheibe platziert

Gastgeber Stefan Pieper gestand grundsätzlich positiv gestimmt ein: „Ich habe etwas gezittert, aber alle Schüsse auf der Scheibe untergebracht.“

Der Osterberger Uwe Kötter, der Geburtstag hatte und wie immer tiefenentspannt wirkte, fasste seinen Part auf der Schießbahn mit verschmitztem Blick so zusammen: „Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl.“

„Das Schwarze habe ich auf jeden Fall getroffen“, meinte Jens Wortmann zuversichtlich. „Die Probe war okay. Ich war aufgeregter als Jens“, berichtete der betreuende Lotter Schießwart Wolfgang Fellner. Und, dass die Betreuer zwar die Probeschüsse beobachten konnten, nicht aber die Wertungsschüsse auf die Scheibe. Der Vorsitzende Eckhard Kottmann wusste, wovon er sprach, als er sagte: „Man ist einfach nur glücklich, wenn man es geschafft hat. Das war ich, als ich im Jahr 1987 Gemeindekönig wurde und 25 Jahre später, als das meiner Frau Heike gelang.“

Schützenfamilie

Nach dem Wechsel der Gemeindekönigskette überreichte der Osterberger Siegfried Schirmbeck für den Heimatschützenbund Tecklenburger Land die Plaketten in Gold an Jens Wortmann, in Silber an Uwe Kötter und in Bronze an Stefan Pieper. Es folgte ein entspannter familiärer Ausklang bei gemeinsamem Abendessen und angeregten Gesprächen.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Jahresversammlung des Schützenvereins Lotte

Mit Optimismus, das kommende Alt-Lotter Jahresfest im kritischen Blick, begleiten Heidi Willms, Eckhard Kottmann, Barbara Kröner und Hubert Grewe-Hortebusch den Schützenverein Lotte von 1659.

Unter anderem mit der Information über einen finanziell erfreulich guten Kassenabschluss starteten die Mitglieder im Schützenverein Lotte von 1659 ins Vereinsjahr. Dennoch gibt es Überlegungen, den Schützenfestablauf ab dem Jahr 2016 zu verändern – der Kosten wegen. Bei den Wahlen gab es zwei Bestätigungen im Amt und eine Neuwahl.

Es wird wohl für längere Zeit die Jahresversammlung mit der bedrückendsten Stimmung bleiben, die die Mitglieder im Schützenhaus an der Jahnstraße erlebten. Präsident Eckhard Kottmann machte keinen Hehl daraus, dass ihm der Tod von Kommandant und Festausschussvorsitzenden Manfred Rapelius vergangenen Montag überaus nahe geht. Er leitete ein Treffen mit teils heftiger Diskussion.

Dabei können die 196 Mitglieder durchaus zufrieden mit den zahlreichen Vereinsaktivitäten sein. Daran erinnerte Schriftführerin Heidi Willms mit launigen Worten in ihrem mit Terminen gespickten Jahresrückblick. Sie wurde ebenso wiedergewählt wie in Abwesenheit, der zweite Vorsitzende Horst Kröner. Als stellvertretender Schatzmeister präsentierte Hubert Grewe-Hortebusch in seinem detaillierten Bericht vierstellige schwarze Zahlen. „Nach vielen Jahren mal wieder“, kommentierte er zufrieden. Die Versammlung votierte für ihn als ersten Schatzmeister. Weiterhin beauftragte sie Barbara Kröner, bis zur turnusgemäßen Wahl im kommenden Jahr die Stellvertretung für Grewe-Hortebusch zu übernehmen.

„Es wird immer schwieriger, einen Verein zu führen und Schützenfeste ohne finanziellen Verlust zu feiern. Die Kosten steigen. Wir werden zusehen, dass wir unseren Schützenverein auch finanziell positiv weiterentwickeln“, betonte Kottmann.

Im Schützen-Festausschuss gibt es nun gleichfalls offiziell eine Veränderung. Manfred Rapelius hatte aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz an Rolf Wortmann übertragen. „Mir hat Armin Sünnewie zugesagt, mich zu unterstützen“, erklärte Wortmann, das Amt weiterzuführen.

Weil es Schießsportleiter Carsten Steinke aus persönlichen Gründen nicht möglich war, den Jahresbericht zu verfassen, sprang sein Vorgänger Helmut Willms ein. „Ich habe das auf die Schnelle zusammengefasst, was mir noch in Erinnerung war“, bat er um Verständnis, dass sein Beitrag nicht vollständig sei.

Er nannte schießsportliche Erfolge daheim und unterwegs, regional und überregional. „Die höchste Auszeichnung des Nordwestdeutschen Schützenbundes, die goldene Verdienstnadel, erhielten Ilse Lange und Heidi Willms“, berichtete Helmut Willms. (Anmerkung der Redaktion: Aus dem NWDSB sind auch die Lotter Schützen ausgetreten und ab dem 1. Januar Mitglied im Schützenbund Weser-Ems.)

In der Diskussion übers Jahresfest und nachlassenden Besucherzuspruch fragte Georg Gunesch: „Lohnt es sich überhaupt noch, die Schützenfeste so zu feiern, wie wir es kennen?“ Kottmann räumte ein, dass Änderungen angedacht seien. Kritisiert wurde, dass das Kinderkarussell wenig attraktiv sei. Die Versammlung erfuhr, dass es kurzfristig Verhandlungen mit einem neuen Schausteller gebe. „Wir werden sehen, wie es in diesem Jahr läuft, und dann reagieren“, versicherte Kottmann. Einig waren sich alle: „Das Schützenfest gehört in die Ortsmitte.“

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)