Alt-Lotter Ehrendamen sollen König schützen

Beim Alt-Lotter Hofstaat sorgen Ehrendamen für Sicherheit von König und Co: Martina Sünnewie (von links), Carsten Steinke, Wilhelma Bauschulte, Werner Teepe, Nicole Steinke-Janikulla, Horst Kröner und Annegret Teepe.

Wehrhaft sind die Ehrendamen im Schützenverein Lotte von 1659. Das stellten sie im Schießstand beim Spaß-Wettkampf unter Beweis. Eingeladen dazu hatte König Horst Kröner.

Bei seinem Bundeswehreinsatz in Kundus sei ihm aufgefallen, dass hoher Besuch und höhere Dienstgrade Personenschützer und Bodyguards an ihrer Seite gehabt hätten, erklärte Horst Kröner. „Da habe ich mich gefragt, wie sieht es im Verein mit dem Schutz für König und Adjutanten aus?“ Gelinge es den Ehrendamen, beide zu verteidigen?

„Also beginnt nun die Spaß-Überprüfung der Wehrhaftigkeit der Damen. Wenn nämlich der König bei Schützenfesten durch dunkle Bereiche gehen muss, braucht er Rückendeckung und jemanden, der auf die Kette aufpasst“, leitete er zu einem Abend über, der als besondere Aktion zu Geselligkeit im und Zugehörigkeitsgefühl zum Verein beigetragen hat.

Dass seine Frau Barbara berufsbedingt erst später dazu kam, nahm Kröger gelassen. Dafür standen ihm Adjutant Werner Teepe und dessen Frau Annegret zur Seite. Sie behauptete mit ernster Miene: „Ich bin die schärfste Waffe.“ Mimisch nahezu unberührt vernahm sie das Gelächter von König, Adjutant sowie den Ehrendamen Wilhelma Bauschulte, Nicole Steinke-Janikulla und Martina Sünnewie. Die vierte Dame Gabi Wortmann hatte leider keine Zeit.

Gleichwohl ließ es sich der amtierende Alt-Lotter Schützenkönig vom Bollering nicht nehmen, seine Ehrendamen mit humorigen Ansprachen vorzustellen. Schon dieser Motivationsschub machte klar: Fröhlichkeit ist Trumpf.

Gemeinsam mit Sportleiter Carsten Steinke, den König Horst bei den Planungen in den Stand des Chefbewachers erhob, hatten sie sich drei kniffelige Wettbewerbe für Zielsicherheit ausgedacht. Weil die Damen allesamt als schießsportlich versiert gelten, gab es andere Tests. Vielmehr mussten sie sich beim Magnet-Dart, beim Chip-Schießen mit Eimer als Ziel und beim Dosentreffen mit einer Wasserbomben-Zwille und – trockenem, leicht abdriftendem – Ball beweisen.

Die Gäste saßen im warmen Wartebereich und verfolgten das fröhliche Treiben durch die Scheiben. Jede Disziplin barg nämlich ihre Tücken, sodass lautes Gelächter erscholl, was wiederum die Kandidatinnen ablenkte und Zielsicherheit sowie Wehrhaftigkeit zum Teil außer Kraft setzte.

Jedes Mal mussten Kräfteeinsatz und Flugbahnen neu eingeschätzt und die Spielzeuge ausgerichtet werden. Flapsige Kommentare der schutzbedürftigen Funktionsträger machten die Runde. Die Gute-Laune-Wellen schwappten hoch – und erwiesen sich ganz nebenbei als durchaus praktikable weitere Schutzmaßnahme.

Mit sich anbahnendem Lachmuskelkater verließen König, Adjutantenpaar und die drei Ehrendamen die Schießbahnen. König Horst war sehr zufrieden: „Im Verteidigungsfall kann ich mich hervorragend auf meine Damen verlassen.“

Gut gelaunt verbrachten die Schützen einen fröhlichen Abend mit dem einhelligen Fazit, dass so etwas in ähnlicher Form durchaus wiederholt werden sollte.

Text und Bild: Ursula Holtgrewe (NOZ)

Bilder: Kröner